Residualwertverfahren

Das Residualwertverfahren dient zur Ermittlung des Marktwertes von unbebauten Liegenschaften, Projektentwicklungen und bebauten Liegenschaften bei denen eine grundlegende Revitalisierung geplant ist.

Das Residualwertverfahren ist besonders geeignet:

  • Für die Beurteilung von Marktwerten einer unmittelbar bevorstehenden, konkretisierten Projektentwicklung bzw. eines im Bau befindlichen Projektes
  • Für die Bewertung von bebauten Liegenschaften, die am Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzbarkeit angelangt sind und bei denen deshalb eine Revitalisierung oder Umnutzung geplant ist.
  • Zur Überprüfung der höchsten und besten Nutzungsform (highest and best use) von bebauten Liegenschaften.
  • Herleitung eines sogenannten „Tragfähigen Grundstückswertes“, der ausgehend vom fiktiven Veräußerungserlös unter Berücksichtigung aller Kosten den maximal kaufmännisch vertretbaren Grundstückswert definiert.
  • Ableitung des Projektgewinns, der ausgehend vom fiktiven Veräußerungserlös unter Bertücksichtigung aller Projektkosten und eines feststehenden Grundstückspreises ermittelt wird.

Wie erfolgt der Ablauf eines Resdualwertverfahrens?

Ausgangspunkt der Residualwertmethode ist immer der fiktive Wert einer Liegenschaft, nachdem das Grundstück der beabsichtigten Entwicklung unterzogen wurde oder das Projekt abgeschlossen ist. Ausgehend von diesem fiktiven Veräußerungserlös werden alle Kosten, die mit dem Projekt in Verbindung stehen in Abzug gebracht. Die daraus sich ergebende Differenz wird als "Residuum" bezeichnet.

Das Residuum bezeichnet üblicherweise entweder

  • den noch tragfähigen Grundstückswert oder
  • den Projektgewinn (falls die Grundstückskosten vorgegeben sind)

Das Residuum kann aber auch theoretisch nach allen anderen Eingangsgrößen, also beispielsweise nach den maximal zulässigen Bau- oder Finanzierungskosten oder dem Mindestverkaufserlös aufgelöst werden.

Weiterführende Informationen und Links

Auszug aus der ÖNORM B 1802-1 (Residualwertverfahren)
Bestellung der ÖNORM B 1802-1 (Residualwertverfahren) beim Österreichischen Normungsinstitut